… oder: warum auch in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah?
Kaum zu glauben, aber an diesem 08.08.2018 hat es morgens um 08.00h geregnet. Nach gefühlten Monaten ohne einen Tropfen, ausgerechnet nun? Aber wenn Engel reisen, …. und so kam es auch. Aber zuerst von vorn. Schon vor längerer Zeit hat Tury angemeldet, dass er uns anlässlich des Sommerprogramms zu sich an den Bodensee einladen möchte. Termin vereinbart, Programm gestaltet (rekognosziert?), Anmeldungen entgegengenommen und Wetter bestellt.
Nun als sich das erste kleine Grüppchen im Cappuccino am Bahnhof getroffen hat sind noch Tropfen vom Himmel gefallen. Auf dem Geleise haben sich dann noch Hufi und Willi uns angeschlossen. Auch auf der Fahrt ins Thurgau waren die Felder mehrheitlich leicht angefeuchtet und es hatten sich Pfützen auf den Feldwegen gebildet. Aber was solls. Im Zug wurde spekuliert ob die Musik wohl am Bahnhof auf uns wartet und welche DR zu was für Musik einen Reigen zu unseren Ehren aufführen würde. Immerhin waren Tury und Paul da als Empfangskomitee, auch wenn wir zumindest die Gemeindepräsidenten der umliegenden Orte erwartet hätten. Vielleicht waren die ja auch mit andere Aufgaben beschäftigt.
Nach einer kurzen Instruktion und Information wurden wir Richtung See zum Gasthaus Schiff geführt. Für die einen gabs Kaffee und für die die bereits an grossem Durst litten ein Bier - es sollte das erste von einer ganzen Reihe werden (für die einen).
Noch kurz 2 Holländer angewiesen wie sie am besten nach Rom wandern, über Assisi wohl verstanden. Informiert, dass es bis Chur flach ist danach schon etwas ansteigt und da sie über den Splügen wollten, sie hatten auch Österreich als Variante angedacht, es nach Chiavenna steil runter geht, durch die Lombardei wieder flach sein werde bis halt dann auch in Italien nochmals Berge zu überqueren wären. Wir wünschten Ihnen an dieser Stelle viel Spass – auch wir mussten weiter. Zeit fürs Schiff (Boot nicht Restaurant) via Güttingen nach Immenstaad. Ein kleiner Apéro hat uns die Überfahrt verkürzt. Auf dem See fuhren wir den Wolken davon und dem Sonnenschein entgegen. Warum uns die Kellnerin nicht glauben wollte, dass wir mit "Stand up Paddles" SUP`s zurückfahren wollten war uns ein Rätsel. Bald legten wir in Deutschland an und gingen sofort an Land und begaben uns nach einem kleinen Fotoshooting auf die Wanderung.
1. Ziel: Hotel Heinzler am See - 1 km und 12 Minuten Marschzeit* Tury hatte schön am Schatten einen runden Tisch reserviert und bei angeregter Unterhaltung, gutem Essen und einem kühlen Export wurde das eine oder andere diskutiert.
Und schon hiess es Aufbrechen. 2. Ziel: Hafencafé Schloss Kirchberg - 2 km und 25 Minuten Marschzeit* Espresso, Eiskaffee, Glacé, Bier, … waren hier gewünscht. Um nicht schon zu früh in Hagnau an zu kommen wurde nochmals eine Runde Bier bestellt. Ein kleiner Fehler, denn die nachfolgende Strecke sollte sich als etwas länger herausstellen als von Tury vorgesehen.
Das 3. Ziel: Anlegestelle Hagnau war nämlich nicht 15 Minuten entfernt, sondern 2,2 km und 27 Minuten. Etwas länger dauerte dieser Streckenabschnitt dann auch noch weil uns Tury zu einer spontanen Hafenbesichtigung einlud. Da das mit den SUP wirklich nur ein Spruch war wollten wir schon das Schiff noch erreichen und es war dem Steg schon ziemlich nahe und die Abfahrtszeit schon fast da und wir waren noch ein ziemliches Stück vom Steg entfernt und die Gruppe hatte sich etwas in die Länge gezogen. Nun, die Hafenchefin sah einige von uns eiligen Schrittes dem Steg entlang gehen und hielt das Schiff zurück (der Steg war schon eingezogen) und nach gutem Zureden war die nette Schweizerschiffscrew auch bereit die Abfahrtszeit einige Minuten hinaus zu zögern. Das Gespött der anderen Fahrgäste, einige und das Personal kannten wir schon von der Hinfahrt, ist an uns abgeprallt. Oh, tat der Fahrtwind nach diesem Zwischenspurt gut. Ah, wie labt so ein Spetzli die durstige Kehle.
In Altnau angekommen führte uns Tury zu seinem Zeltplatz. Also eigentlich ist es ja ein Chalet mit Garten, Wohnessküche und Schlafzimmer. Nichts mehr von auf dem harten Boden schlafen und Campinggaskocher. Selbst der professionelle Grill fehlt da nicht. Nach einem kurzen intensiven Training mit Ballspielen im See wurden wir dann in der Villa Beck von Ruth und Tury mit Speis und Trank verwöhnt. Inzwischen stiess auch noch Marianne von Paul zu uns und wir durften gemütlich Stunden (waren es wirklich Stunden) auf dem Campingplatz verbringen. Leider war es bald schon Zeit zur Rückreise. Romanshorn, Winterthur, Kloten (oder Rümlang), noch ein Herrgöttli um die Zeit bis der Bus fährt zu überbrücken und ein herrlicher Tag ging zu Ende. Danke Ruth und Tury für Eure Gastfreundschaft.
So einen Ausflug sollten wir wiedermal machen!
Christoph Volkart
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